Rasentip Nr.4 : Den Rasen Bewässern





Wenn es im Sommer einige Zeit nicht mehr geregnet hat, wird der Rasen schnell in Mitleidenschaft gezogen. Die Blätter der Gräser beginnen zu welken und verdorren auf Sandböden innerhalb von zwei Wochen, wenn sie nicht rechtzeitig bewässert werden. Grund: Je nach Temperatur, Bodenart und Luftfeuchtigkeit verliert ein Quadratmeter Rasenfläche im Sommer durch Verdunstung durchschnittlich vier Liter Wasser pro Tag. Da die Gräserwurzeln nur etwa 15 Zentimeter tief in den Boden eindringen, sind die Wasserreserven im Erdreich sehr schnell verbraucht.






In der freien Natur sind die meisten Gräserarten, die auf Freiflächen wachsen, an Trockenzeiten gewöhnt. Verdorrte Blätter und Halme sind eine natürliche Anpassung an widrige Lebensumstände, und nach dem ersten kräftigeren Regenschauer sind die Wiesen meist innerhalb weniger Tage wieder grün. Im Garten hingegen gibt die verdorrte Rasenfläche kein gutes Bild ab. Dazu kommt, dass sich auf schlecht bewässertem Rasen häufig Rasenunkräuter ausbreiten, die besser an Trockenheit angepasst sind, wie zum Beispiel das Habichtskraut oder der Wegeric


 


Rasen bewässern: Der richtige Zeitpunkt

Hobbygärtner stellen den Regner oft erst dann zur Bewässerung auf, wenn der Rasen schon Trockenschäden zeigt und die meisten Blätter und Halme nicht mehr zu retten sind. Das ist eindeutig zu spät, denn der Rasen muss in diesem Stadium bereits viele neue Blätter ausbilden, damit die Fläche wieder grün wird. Die Rasenfläche sollte daher bewässert werden, sobald die ersten Blätter schlaff werden und das Grün einen leichten Graustich zeigt.




So viel Wasser braucht der Rasen

Ein Kardinalfehler sind häufige, aber zu geringe Wassermengen, die nur wenige Zentimeter in den Boden eindringen. Die Wurzelzone wird nicht komplett durchfeuchtet und verlagert sich in die oberen Bodenschichten – mit der Folge, dass der Rasen noch anfälliger für Trockenschäden wird. Das Wasser sollte daher bei jeder Beregnung 15 Zentimeter tief einsickern. Um das zu erreichen, braucht man je nach Bodenart unterschiedliche Wassermengen: Bei lockeren Sandböden reichen rund 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter zur Bewässerung des Rasens aus, lehmige bis tonige Böden müssen mit 15 bis 20 Litern beregnet werden. Da sie das Wasser länger speichern, reicht in der Regel eine Beregnung pro Woche, während Rasenflächen auf Sandböden in Trockenzeiten alle drei bis vier Tage bewässert werden.





So kontrollieren Sie die Wassermenge

Es gibt drei einfache Methoden, um festzustellen, ob der Rasen ausreichend bewässert wurde.
Methode 1: Stechen Sie mit einem Spaten eine dicke Grassode aus und messen Sie anschließend einfach mit einem Zollstock, wie weit die dunkle, durchfeuchtete Zone hinabreicht. Setzen Sie die Grassode anschließend wieder ein und treten Sie sie vorsichtig an.
Methode 2: Richten Sie sich bei der Rasen-Bewässerung nach den hier genannten Faustzahlen und stellen Sie einfach einen Regenmesser auf, um die Wassermenge zu ermitteln.
Methode 3: Mit einem Durchflussmengen-Zähler aus dem Fachhandel können Sie die Wassermenge recht genau dosieren. Sie müssen lediglich die Größe der Fläche ermitteln, die der Rasenregner abdeckt, und die pro Quadratmeter benötigte Wassermenge auf die Gesamtfläche umrechnen. Sobald der Durchflussmengenzähler die entsprechende Menge anzeigt, können Sie den Regner abstellen.







Der richtige Rasenregner

Bei größeren rechtwinkligen Rasenflächen haben sich mobile Schwenkregner mit großer Wurfweite bewährt, denn sie verteilen das Wasser sehr gleichmäßig. Man kann moderne Geräte durch Einstellung der Streubreite und des Schwenkwinkels außerdem sehr genau an die Abmessungen der Rasenfläche anpassen. Unregelmäßige Rasenflächen lassen sich auch mit mobilen oder fest installierten Kreis- und Segmentregnern gut bewässern. Dabei sind Kreisregner ideal geeignet, um abgerundete, kurvige Rasenstücke zu bewässern. Für großflächige Bewässerungen sind pulsierende Sprenger von Vorteil: Diese schaffen Rasenflächen von mehreren hundert Quadratmetern.



Automatische Bewässerung

Wer den Rasen neu anlegt oder renoviert, sollte sich überlegen, eine automatische Bewässerung zu installieren. Für eine simple Basislösung (Zeitschaltuhr, Rohre, ein Regner) kann man mit Kosten von circa einem Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Teurer wird es, wenn der Rasen verwinkelt ist und mehrere Regner eingebaut werden müssen. Das gilt auch für Extras wie Bodenfeuchtesensoren, die verhindern, dass die Bewässerung unnötig läuft, oder Bewässerungscomputer, auf die man mit dem Smartphone Zugriff hat. Eine größere fest installierte Rasenbewässerung mit mehreren versenkbaren Regnern muss in jedem Fall genau geplant werden, um die Überlappungszonen zwischen den verschiedenen Regnern möglichst klein zu halten.



 


Wassersparende Rasen-Bewässerung

Wasser ist gerade im Sommer, wenn die Niederschläge ausbleiben, ein kostbares Gut. Bewässern Sie Ihren Rasen daher so, dass möglichst wenig Wasser ungenutzt verloren geht. Wenn Sie den Rasenregner nachts oder am frühen Morgen laufen lassen, sind die Verdunstungsverluste am geringsten. Durch Mulchmähen können Sie die Verdunstungsrate des Bodens weiter senken. Der Regner sollte natürlich so eingestellt sein, dass Pflasterflächen oder Hauswände nicht mitberegnet werden. Eine zusätzliche Kaliumdüngung mit Patentkali im Sommer fördert das Wurzelwachstum der Gräser und steigert ihre Wasseraufnahmekapazität.